Karpfenangler im Visier: Wetterschutz in der Diskussion

Der LAV Mecklenburg-Vorpommern e.V. beabsichtigt seine Gewässerordnung dahin gehend zu ändern. Ein Entwurf liegt bereits seit September 2023 vor! Es wird insbesondere für Karpfen- und andere Nachtangler mit Wetterschutzvorrichtungen ernst!

Auslöser sind nicht verbandsinterne Bestrebungen, sondern Impulse aus dem zuständigen Landwirtschaftsministerium. Die zuständige Staatssekretärin beabsichtigt, eine Ermächtigung zur Verwendung von Wetterschutzschirmen von Anglern an den Gewässern in M-V zu erlassen. Der LAV M-V befindet sich hier weiterhin in einer Diskussion. Das Problem betrifft nicht nur die Gewässer des LAV M-V, sondern alle Gewässer unseres Bundeslandes. Der LAV M-V möchte durch eine enge Anlehnung an die Vorschriften aus Brandenburg eine möglichst „lockere“ und somit „anglerfreundliche“ Lösung erreichen, die Vorbild für das Landwirtschaftsministerium sein könnte. Die Überlegungen auf ministerieller Ebene sind hingegen noch deutlich einschneidender.

Hintergrund sind wohl zunehmende Beschwerden insbesondere aus den Forst- und Umweltbehörden des Landes. Der Vorwurf lautet, dass Angler sich in der Ausübung ihres Hobbys übermäßig häuslich einrichten und manche Camper sich mit einer ausgeworfenen Angelrute zu legitimieren versuchen. Im Sommer, wenn es an den Gewässern voll ist, führt genau das zu Problemen. Wenn es zu Problemen mit Anglern kommt, ist ein Zelt oft das einfachste Argument, einen Karpfenangler zum Rückzug zu zwingen. Ein Übernachten am Gewässer wird schon immer als problematisch angesehen, ebenso das zelten! Das Angeln steht klar im Vordergrund.

Uns ist bewusst, dass die vorgeschlagene Formulierung der Gewässerordnung an Klarheit missen lässt. Allerdings sehen wir hier auch die Chance, im Umgang vor Ort. Denn wir gehen nicht davon aus, dass jemand mit vorbildlichem Verhalten übermäßig hart behandelt werden wird. Wir können nur alle Karpfenangler erneut zur Rücksichtnahme und Zurückhaltung aufrufen! An einer Änderung der Gewässerordnung wird aber kaum noch etwas zu verhindern sein. Wir bleiben aktiv und geben nicht auf!